Dienstag, Oktober 11, 2005
Griechenland: Tag 9 und 10 (22.-23.9.2005 - Syros / Athen)
Als Special zum Ende des Urlaubs heute der letzte Tag aus Sicht von Daniel und Markus. Unabhängig von einander verfasst:
Montag, Oktober 10, 2005
Griechenland: Tag 8 (Mittwoch, 21.9.2005 - Mykonos/Syros, Kykladen)
Daniel über Restaurants, Raumschiffe und den Cargo-Lifter:
Bei unserer gestrigen Suche nach einer Restauration, bei der man nicht für einen griechischen Salat nach seinen Sicherheiten gefragt wird, fiel uns eine Nahe Spelunke auf, die ein Frühstück, bestehend aus einem Kaffee und altem Toast mit Marmelade,für sage uns schreibe nur dreianthalb Hellas-Dollar anbot, was für Mykenische Preise quasi umsonst ist. Auch Markus hat heute die Spendierhosen (formvollendete beige Shorts) an. Also Möt-Frühstück. Die Investition ist ja auch leicht zu verkraften, da ich ja in weiser Voraussicht dem adretten Hotelheini am Vortag abermals mit Abfahrtszeit und Bitte nach Hafentransport behelligt hatte und uns ja so die Investition in ein Taxi erspart bleiben würde. Naja, auf Kies gefurzt...nix war´s...nada, niente, keiner da, und die Hotelmarie war auch schon vorher gefahren. Verschissen. Verkackt. Cargolifter-aktien gekauft.
Tja also doch Taxi. Ka Thema, I mach scho, fasele ich, während sich der Markus nach einer Busverbindung erkundigt.
Sind ja auch schon zwei Taxen da...-gewesen. Naja kommt sicher gleich wieder eins! Irrtum. Markus wird nervös. Ich auch, aber gottseidank verfüge ich über die Fähigkeit zum Autogenen Training: Du bist ganz ruhig. Dein Atem kommt und geht, es wird scho glei a sechana Grieche sei gschissns Taxi doherfahrn...Endlich, es kommt eins. Mit pantherhafter Agilität stürze ich auf den Taxifahrer zu bevor er überhaupt steht und grunze "New Port!!!", um die offensichtlich auch am Taxi interessierten anderen Touries gar nicht hinkommen zu lassen. Gerettet.
Gerade noch, also eine Dreiviertelstunde vor Abfahrt und 20 Minuten vor dem Einsteigen erreichen wir die Highspeed4. Ich hole mir als erstes beim Warten an der Kaimauer unfreiwillig eine erfrischende Meerwasserdusche ab, als eine Welle gegen den Pier schlägt, was sogleich zur allgemeinen Erheiterung beiträgt.
Wir nehmen abermals in einem dieser raumschiffgleichen Geschosse platz, das erst Tinos und dann Syros ansteuert.
Wir steigen aus. Auch hier stehen ein halbes Dutzend Menschen Spalier, die uns mit Fotos und Prospekten vor der Nase herumfuchteln und wild gestikulierend in irgendeine Richtung deuten, um uns in ihre Habitation zu locken.
Wir folgen einer netten alten Frau, die nur über sporadische Englischkenntnisse verfügt, aber immerhin artikulieren kann, dass ihr Apartment nur wenige Minuten, also zentral gelegen sei. Für 25Euro lassen wir uns in einer gemütlichen, aber wenig luxuriösen Unterkunft nieder.
Freilich müssen wir gleich die neue Insel, respektive deren Hauptstadt Hermoupolis, ebenfalls Hauptstadt der Kykladen, erkunden.

Die Stadt wirkt weniger landestypisch (kann etwas in einem Land überhaupt nicht landestypisch sein?), d.h. breitere Straßen und nicht jedes Haus ist weiß. Keine Windmühlen, keine Esel (vorerst). Wir kehren auf einen Nachmittagssnack ein, und stellen zu unserer Erleichterung fest, dass hier bei den Preisen das Datum nicht, wie auf Mykonos mitaddiert wird.
Nach einer kurzen Siesta machen wir uns dann abermals auf den Weg. Der Abend bricht herein, und weil ich aus der Ferne eine nette Bar entdecke, müssen wir natürlich quer durch die Stadt dahin laufen. Die Bar ist in Wirklichkeit mickrig bis armselig und die schicke Beleuchtung war eine fiese Falle, wie sie auch gerne bei Mücken angewendet wird. Wir stolpern über die Perlonschnur eines Hobbyfischers (Fischen, d.h. eine Schnur mit Brot dran ins Hafenbecken hängen, scheint die Zweitlieblingbeschäftigung der Griechen nach Kapellenaufstellen zu sein ). Markus wird für einen Griechen gehalten, und eigentlich sind wir ja ohnehin Wunschgriechen. Das passt dann ja ganz gut. Naja, mit der Sprache hapert´s noch ein wenig.
Ich kaufe auf dem Rückweg noch eine Flasche Ouzo, in der Hoffnung einen ähnlichen Glücksgriff wie der Markus zu landen, was sich alsbald allerdings als Fehlinvestition herausstellt, zumal sich nach dem ersten Schluck meine Schleimhäute augenblicklich auflösen. Aber krautig im Abgang!
Wir finden eine Taverne, wo wir uns einen ähnlich krautigen Rotwein gönnen, und ein Huhn verspeisen.

Ich bin ein wenig betrunken und schön müde, döse folgerichtig sofort im Zimmer ein. Die Ouzoflasche setzt sich mit dem Markus noch ein Weilchen auf den Balkon, bis es...ja, man höre und staune zu regnen beginnt.
Fin
Sonntag, Oktober 09, 2005
Griechenland: Tag 7 (20.9.2005 - Delos)
Ah, heute steht Kultur auf dem Plan. Wir sind schließlich nicht nur Griechen, nein, wir sind auch gebildet. Und welche bessere Gelegenheit für Bildung gäbe es als... richtig, Delos!
Aber zunächst mal raus aus den Federn und sich vorbereitet auf den heißen und anstrengenden Tag, der uns bevorsteht. Daniel hat in weiser Voraussicht schon etliche Flaschen Wasser in den eiskalt eingestellten Kühlschrank gesteckt und wir sind in der glücklichen Lage Vorräte geerbt zu haben. Also gönnen wir uns einen Milch-Kaffe-Eis-ähnlichen Drink aus Fertigpulver und Milch. Tassen haben wir auch (naja, Zahnputzbecher) nur an Löffel gebricht es uns. Mit der praktischen Intelligenz von Akademikern gehen wir das Problem an: Daniel nicht faul reißt einen Teebeutel auf und faltet aus dem Papier einen, ähm, Löffel. Mir ist das zu umständlich, deswegen schleudere ich wenig Milch und Pulver in dem, ähm, Zahnputzbecher. Der Sauereiwettbewerb muss für heute wohl unentschieden bleiben.
Um 11 machen wir uns auf zum alten Hafen (der neue ist der, wo die HighSpeed-Fähren ablegen). Um 11.15 sind wir da, was aufregender klingt als es war. Speziell weil das Floß erst um 11.40 ablegt. Gelegenheiten wie dieser verdanken wir übrigens diesen Bericht, sonst ist für sowas keine Zeit.
Als wir dann doch in Delos ankommen stellen wir zunächst fest, dass die noch 5 Kröten mehr wollen, damit wir in den Trümmerhaufen rein dürfen.

Naja, wir löhnen auf jeden Fall nochmal 5 Euro (immer noch billiger als das Deutsche Museum, oder?) und machen uns auf der Insel neue Geheimnisse zu entlocken. Dabei erforschen wir drei Siedlungen, circa fünf naxische Steinlöwen und ein bislang unentdecktes Museum. Dabei verbrauchen wir Unmengen Wasser, weil wir einem Sonnenstich vorbeugen indem wir uns Wasser über das Haupt schütten. Frei nach Murphy (oder Newton oder sonstn Yuppie): "Die Menge von Wasser das die Haare aufnehmen können ist indirekt proportional zur Umgebungstemperatur."
So beeindruckend das auch Alles ist, wir haltens irgendwann einfach nicht mehr aus und nehmen das vorletze Floß zurück. (Missverständnis Vorbeugung: Ja, das Floß war irgendwann mal ein Schiff (die OPKA (Orka)). Aber da die Kon-Tiki in einem besseren Zustand ist als dieser Seelenverkäufer kriegt er das Prädikat von mir einfach nicht. Nicht über meine Leiche!)
Nach einem beschaulichen Restnachmittag brechen wir bei Einbruch der Dunkelheit auf um heute ein Restaurant zu finden, für das wir nach meiner nicht auch noch Daniels Seele verpfänden müssen. Und wir legen wirklich beeindruckende Ausdauer an den Tag. Etwa 20 Restaurants werden auf Pork-Souvlaki (unser Haupt-Referenzgericht, greek Salad wird manchmal auch herangezogen) gescannt und wir stellen fest, dass unser erster Eindruck richtig war: Mykonos ist Beweis #42389842 dass Kapitalismus nicht funktioniert!
Eine Location finden wir, die gestern - obwohl nicht besonders spektakulär - vollgestopft war. Blick auf die Karte und wir wissen, warum. Ist nämlich (fast) billig da.
Also nichts wie rein und gegessen. Gut, gegessen vorerst noch nicht, die Kellner sind nicht von der schnellen Truppe. Also bewundern wir die Pelikane (verrückte Vögel, gibts auf allen Kontinenten, die Freaks. Wie die Ratten. Oder Menschen.), die - genau wie wir (weil wir nichts anderes zu tun haben) - japanischen Touristen beim Essen zuschauen. Von circa 20 cm über deren Tellern. Das tun nur die Pelikane, da unterscheiden wir uns dann doch von ihnen. Irgendwann kommt dann auch das Essen und wir vergessen Pelikane und andere Getier.
Um 22 Uhr laufen wir wieder aus dem Hotel aus und versuchen eine Disko aufzutreiben. Mykonos ist ja angeblich das Ibiza Griechenlands. Irgendwie wird das aber doch nichts. Diskos nach unserer Definition sind unauffindbar und so beschließen wir, den Ausflug als Abendspaziergang zu den Akten zu legen und wieder zum Hotel zu gehen. Erst mal verlaufen wir uns aber noch. Da wollte mir das Schicksal wohl meine Bemerkung ("Pah, hier kann man sich doch gar nicht verlaufen!") heimzahlen. Ich habe aber recht! Dumme Hotelanlage liegt im Weg, damit kann man ja nicht rechnen.
Irgendwann erreichen wir wider allen Hindernissen nass geschwitzt, kurz vorm Verdursten und mit blutigen Füßen das Hotel. Zum Glück läuft Hollow Man im griechischen Fernsehen. Auf Englisch mit griechischen Untertiteln. Mann, haben wir ein Schwein. Leider wird irgendwann der Empfang immer schlechter, so dass wir es aufgeben. Nun ja, es ist spät geworden.
Aber zunächst mal raus aus den Federn und sich vorbereitet auf den heißen und anstrengenden Tag, der uns bevorsteht. Daniel hat in weiser Voraussicht schon etliche Flaschen Wasser in den eiskalt eingestellten Kühlschrank gesteckt und wir sind in der glücklichen Lage Vorräte geerbt zu haben. Also gönnen wir uns einen Milch-Kaffe-Eis-ähnlichen Drink aus Fertigpulver und Milch. Tassen haben wir auch (naja, Zahnputzbecher) nur an Löffel gebricht es uns. Mit der praktischen Intelligenz von Akademikern gehen wir das Problem an: Daniel nicht faul reißt einen Teebeutel auf und faltet aus dem Papier einen, ähm, Löffel. Mir ist das zu umständlich, deswegen schleudere ich wenig Milch und Pulver in dem, ähm, Zahnputzbecher. Der Sauereiwettbewerb muss für heute wohl unentschieden bleiben.
Um 11 machen wir uns auf zum alten Hafen (der neue ist der, wo die HighSpeed-Fähren ablegen). Um 11.15 sind wir da, was aufregender klingt als es war. Speziell weil das Floß erst um 11.40 ablegt. Gelegenheiten wie dieser verdanken wir übrigens diesen Bericht, sonst ist für sowas keine Zeit.
Als wir dann doch in Delos ankommen stellen wir zunächst fest, dass die noch 5 Kröten mehr wollen, damit wir in den Trümmerhaufen rein dürfen.
Apropos Trümmerhaufen, das mit Delos ist so: Nach der Legende war Delos früher eine schwimmende Insel (die Griechen sind ein Volk von großen Naturwissenschaftlern), auf der die liebliche Leto Apollon das Leben geschenkt hat. Deswegen haben die Griechen nicht faul dort ein Giga-Apollo-Heiligtum aus dem Boden gestampft. Daher hat die Insel ihre Bedeutung für die griechische Kultur und ihre üppige Bebauung, die man heute noch bestaunen darf. Wenn man zu den harten Kerls gehört, die dort hin reisen. Seit wir da waren zählt die Insel zum UNESCO Weltkulturerbe (wie das Brandenburger Tor nicht mehr).

Naja, wir löhnen auf jeden Fall nochmal 5 Euro (immer noch billiger als das Deutsche Museum, oder?) und machen uns auf der Insel neue Geheimnisse zu entlocken. Dabei erforschen wir drei Siedlungen, circa fünf naxische Steinlöwen und ein bislang unentdecktes Museum. Dabei verbrauchen wir Unmengen Wasser, weil wir einem Sonnenstich vorbeugen indem wir uns Wasser über das Haupt schütten. Frei nach Murphy (oder Newton oder sonstn Yuppie): "Die Menge von Wasser das die Haare aufnehmen können ist indirekt proportional zur Umgebungstemperatur."
So beeindruckend das auch Alles ist, wir haltens irgendwann einfach nicht mehr aus und nehmen das vorletze Floß zurück. (Missverständnis Vorbeugung: Ja, das Floß war irgendwann mal ein Schiff (die OPKA (Orka)). Aber da die Kon-Tiki in einem besseren Zustand ist als dieser Seelenverkäufer kriegt er das Prädikat von mir einfach nicht. Nicht über meine Leiche!)
Nach einem beschaulichen Restnachmittag brechen wir bei Einbruch der Dunkelheit auf um heute ein Restaurant zu finden, für das wir nach meiner nicht auch noch Daniels Seele verpfänden müssen. Und wir legen wirklich beeindruckende Ausdauer an den Tag. Etwa 20 Restaurants werden auf Pork-Souvlaki (unser Haupt-Referenzgericht, greek Salad wird manchmal auch herangezogen) gescannt und wir stellen fest, dass unser erster Eindruck richtig war: Mykonos ist Beweis #42389842 dass Kapitalismus nicht funktioniert!
Eine Location finden wir, die gestern - obwohl nicht besonders spektakulär - vollgestopft war. Blick auf die Karte und wir wissen, warum. Ist nämlich (fast) billig da.
Also nichts wie rein und gegessen. Gut, gegessen vorerst noch nicht, die Kellner sind nicht von der schnellen Truppe. Also bewundern wir die Pelikane (verrückte Vögel, gibts auf allen Kontinenten, die Freaks. Wie die Ratten. Oder Menschen.), die - genau wie wir (weil wir nichts anderes zu tun haben) - japanischen Touristen beim Essen zuschauen. Von circa 20 cm über deren Tellern. Das tun nur die Pelikane, da unterscheiden wir uns dann doch von ihnen. Irgendwann kommt dann auch das Essen und wir vergessen Pelikane und andere Getier.
Um 22 Uhr laufen wir wieder aus dem Hotel aus und versuchen eine Disko aufzutreiben. Mykonos ist ja angeblich das Ibiza Griechenlands. Irgendwie wird das aber doch nichts. Diskos nach unserer Definition sind unauffindbar und so beschließen wir, den Ausflug als Abendspaziergang zu den Akten zu legen und wieder zum Hotel zu gehen. Erst mal verlaufen wir uns aber noch. Da wollte mir das Schicksal wohl meine Bemerkung ("Pah, hier kann man sich doch gar nicht verlaufen!") heimzahlen. Ich habe aber recht! Dumme Hotelanlage liegt im Weg, damit kann man ja nicht rechnen.
Irgendwann erreichen wir wider allen Hindernissen nass geschwitzt, kurz vorm Verdursten und mit blutigen Füßen das Hotel. Zum Glück läuft Hollow Man im griechischen Fernsehen. Auf Englisch mit griechischen Untertiteln. Mann, haben wir ein Schwein. Leider wird irgendwann der Empfang immer schlechter, so dass wir es aufgeben. Nun ja, es ist spät geworden.
Samstag, Oktober 08, 2005
Griechenland: Tag 6 (19.9.2005 - Naxos, Mykonos)
Heute geht es endlich wieder los, Abenteuer und Freiheit rufen uns im Chor!
Zunächst gehen wir aber was zum Essen suchen und finden bei Daniels Mutter Kaffee, Schokopops und ein gekochtes (aber kaltes) Ei, das merkwürdigerweise keiner von uns essen will.
Danach aber ab zum Bus, Daniels Familie kann uns eh nicht mehr wirklich brauchen, weil sie auch heute abreisen und noch einmal zu frühstücken gehen wollen. Ein großzügiger Taxifahrer lädt uns mit einer generösen Geste ein, doch bei ihm mitzufahren. Wir kriegen den Eindruck er will uns zeigen, dass wir uns um so Kleinigkeiten wie Bezahlung und so überhaupt keine Sorgen zu machen bräuchten. Erst mit vorgehaltener Pistole bringen wir ihn dazu mit der Sprache rauszurücken. 6 Euro will er. Um den Preis noch zu drücken stellen wir uns provokativ zurück an die Bushaltestelle. Leider kommt der Bus unserem Erpressungsversuch bevor und kreuzt auf. Na gut, dann also ein letztes Mal mit unserer Lieblingsbuslinie fahren. Mit unserem Lieblingsfahrkartenverkäufer haben wir leider nicht mehr das Vergnügen (einmal haben wir noch mit ihm Fahren dürfen als wir vorgestern aus Naxos zurückgefahren sind. Auffällig unauffällig hat er da zu uns hingespäht, der Psychopath. Danach hat er dann aber gleich ein Chick eingeladen ihr einen Cocktail auszugeben. Kanns sichs ja leisten, der Meuchelmörder) Anyway, heute kommt er uns also nicht mehr in die Quere, der Kriegsverbrecher. Statt dessen erreichen wir bald Naxos und den Fährhafen.
Es ist das erste Mal, dass wir eine HighSpeed-Fähre von Innen sehen. Aufregend ist was anderes. Wenn Flugzeuge 3 mal so lang und 5 mal so breit wären, so würden sie aussehen.
Wenigstens ist das Unterhaltungsprogramm erste Sahne: Es läuft "Zeiten Gute, Zeiten Schlechte" (ZGZS) oder die "Olivenbaumstraße". Genau können wir das nicht feststellen, weil der Ton aus ist.
Nach der so aufgelockerten Fahrt kommen wir in Mykonos an. Das unwichtige Detail, dass wir kein Zimmer haben belastet uns kaum. Hat es auch wirklich nicht müssen, denn die schon am Tag eins erwähnten (aber uns immer noch unbekannten) mykenser Hotelbesitzer scharren sich um uns Neuankömmlinge. Es gibt günstige Zimmer für 40 Euro (der doppelte Naxospreis). Durch Anwendung von sanfter Gewalt kriegen wir einen so weit uns ein Zimmer für 30 Euro anzubieten. Er bittet uns nur, diesen Preis nicht zu erwähnen, denn er habe schon zwei Leute im Auto, die 40 Euro zahlen. "So ists recht", lachen wir uns ins Fäustchen. Und schon gehts ab mit der den Griechen eigenen Gemütlichkeit hinterm Steuer (Fuß heben? No way!) sausen wir dem mykonitischen Wahrzeichen (vier Windmühlen) entgegen. Das Zimmer ist mykrig aber ok (Fernseher, Dusche, Kühlschrank) und gegen die Mücken haben die Myken ein Fliegengitter angebracht.
Das mykinische Hotelkerlchen lässt sich nicht mehr blicken, also checken wir nicht ordnungsgemäß ein sondern strahlen gleich durch Mykonos (wieviele Namen diese Stadt hat und welcher der offizielle ist entzieht sich mir leider. Mykonos (Insel) ist so klein, dass alles nennenswerte wohl inzwischen in Mykonos (Stadt) eingemeindet worden ist. Alles außer Paradies Beach!). In der Stadt kaufen wir unser Fährticket nach Syros und Tagesausflugstickets nach Delos für Morgen bevor wir das Städtchen für überblickt und durchschaut halten und uns ins Hotel zurückziehen.
Am Nachmittag lesen wir mehrere Abordnungen über das mykrige Bussystem (hihi, das passt) und stellen fest, dass man überallhin für 1,10 Euro fahren kann und dass die meisten Buslinien drei Meter vom Hotel entfernt starten. Wir steigen in den nächst besten und finden feixende Amirentner vor. Vom Sonnenschein in die Traufe! Egal, die halten wir schon aus. Der Bus fährt die denkbar längste Strecke auf der Insel. Nach etwa einer halben Stunde kommen wir in "Paradies Beach" an (muss wohl ein größenwahnsinniger Ami entdeckt haben, zu dessen Ehre heute noch fünf Millionen Amirentner an diesen Strand pilgern).

Nachdem wir ein bisschen plantschen und uns freuen, endlich mal wieder einen überfüllten Strand zu sehen, fallen Daniels gierige Augen auf eine Strandbar, wo "es schon ends abgeht". Also trinken wir ein Flässchen Heineken. Zur Entschuldigung: Wir dachten, es gäbe nichts anderes, Heineken war alles was auf der Karte als Bier stand. Das war aber eine Verspiegelung von Tatsachen, wie sich rausstellt, denn Dann entdeckt der Daniel aber zum Glück eine Mythos-Flasche auf der Bar und fordert "mehr Bier!" (Nicht nur ist Mythos deutlich besser als Heineken - Schande über das holländische Reinheitsgebot - sondern es ist auch mehr drin (TM)!!!)
Wir tun unser Bestes den nackten Renter mit seinem um den Bauch gebundenen Tuch (sonst nichts - "das linke") nicht ansehen zu müssen und schauen dem ausrangierten Hampelmann von A(ni)mateur zu, wie er rumhüpft und nur zu Heiterkeit nicht zur Stimmung beiträgt.
Am Abend suchen wir in Mykonos nach einem preislich erträglichen Restaurant. Dieses unterdimensionierte Fischerdorf ist sauteuer! Deswegen legen wir einen Möt-Abend ein und genießen wenigstens eines der feineren Restaurants unter den gleich teuren.
Zum Abschluss des Abends schauen wir von der Kaimauer (kein Strand in der Stadt) zwei Kreuzfahrtschiffen beim Auslaufen zu.
Zunächst gehen wir aber was zum Essen suchen und finden bei Daniels Mutter Kaffee, Schokopops und ein gekochtes (aber kaltes) Ei, das merkwürdigerweise keiner von uns essen will.
Danach aber ab zum Bus, Daniels Familie kann uns eh nicht mehr wirklich brauchen, weil sie auch heute abreisen und noch einmal zu frühstücken gehen wollen. Ein großzügiger Taxifahrer lädt uns mit einer generösen Geste ein, doch bei ihm mitzufahren. Wir kriegen den Eindruck er will uns zeigen, dass wir uns um so Kleinigkeiten wie Bezahlung und so überhaupt keine Sorgen zu machen bräuchten. Erst mit vorgehaltener Pistole bringen wir ihn dazu mit der Sprache rauszurücken. 6 Euro will er. Um den Preis noch zu drücken stellen wir uns provokativ zurück an die Bushaltestelle. Leider kommt der Bus unserem Erpressungsversuch bevor und kreuzt auf. Na gut, dann also ein letztes Mal mit unserer Lieblingsbuslinie fahren. Mit unserem Lieblingsfahrkartenverkäufer haben wir leider nicht mehr das Vergnügen (einmal haben wir noch mit ihm Fahren dürfen als wir vorgestern aus Naxos zurückgefahren sind. Auffällig unauffällig hat er da zu uns hingespäht, der Psychopath. Danach hat er dann aber gleich ein Chick eingeladen ihr einen Cocktail auszugeben. Kanns sichs ja leisten, der Meuchelmörder) Anyway, heute kommt er uns also nicht mehr in die Quere, der Kriegsverbrecher. Statt dessen erreichen wir bald Naxos und den Fährhafen.
Es ist das erste Mal, dass wir eine HighSpeed-Fähre von Innen sehen. Aufregend ist was anderes. Wenn Flugzeuge 3 mal so lang und 5 mal so breit wären, so würden sie aussehen.
Wenigstens ist das Unterhaltungsprogramm erste Sahne: Es läuft "Zeiten Gute, Zeiten Schlechte" (ZGZS) oder die "Olivenbaumstraße". Genau können wir das nicht feststellen, weil der Ton aus ist.
Nach der so aufgelockerten Fahrt kommen wir in Mykonos an. Das unwichtige Detail, dass wir kein Zimmer haben belastet uns kaum. Hat es auch wirklich nicht müssen, denn die schon am Tag eins erwähnten (aber uns immer noch unbekannten) mykenser Hotelbesitzer scharren sich um uns Neuankömmlinge. Es gibt günstige Zimmer für 40 Euro (der doppelte Naxospreis). Durch Anwendung von sanfter Gewalt kriegen wir einen so weit uns ein Zimmer für 30 Euro anzubieten. Er bittet uns nur, diesen Preis nicht zu erwähnen, denn er habe schon zwei Leute im Auto, die 40 Euro zahlen. "So ists recht", lachen wir uns ins Fäustchen. Und schon gehts ab mit der den Griechen eigenen Gemütlichkeit hinterm Steuer (Fuß heben? No way!) sausen wir dem mykonitischen Wahrzeichen (vier Windmühlen) entgegen. Das Zimmer ist mykrig aber ok (Fernseher, Dusche, Kühlschrank) und gegen die Mücken haben die Myken ein Fliegengitter angebracht.
Das mykinische Hotelkerlchen lässt sich nicht mehr blicken, also checken wir nicht ordnungsgemäß ein sondern strahlen gleich durch Mykonos (wieviele Namen diese Stadt hat und welcher der offizielle ist entzieht sich mir leider. Mykonos (Insel) ist so klein, dass alles nennenswerte wohl inzwischen in Mykonos (Stadt) eingemeindet worden ist. Alles außer Paradies Beach!). In der Stadt kaufen wir unser Fährticket nach Syros und Tagesausflugstickets nach Delos für Morgen bevor wir das Städtchen für überblickt und durchschaut halten und uns ins Hotel zurückziehen.
Am Nachmittag lesen wir mehrere Abordnungen über das mykrige Bussystem (hihi, das passt) und stellen fest, dass man überallhin für 1,10 Euro fahren kann und dass die meisten Buslinien drei Meter vom Hotel entfernt starten. Wir steigen in den nächst besten und finden feixende Amirentner vor. Vom Sonnenschein in die Traufe! Egal, die halten wir schon aus. Der Bus fährt die denkbar längste Strecke auf der Insel. Nach etwa einer halben Stunde kommen wir in "Paradies Beach" an (muss wohl ein größenwahnsinniger Ami entdeckt haben, zu dessen Ehre heute noch fünf Millionen Amirentner an diesen Strand pilgern).

Nachdem wir ein bisschen plantschen und uns freuen, endlich mal wieder einen überfüllten Strand zu sehen, fallen Daniels gierige Augen auf eine Strandbar, wo "es schon ends abgeht". Also trinken wir ein Flässchen Heineken. Zur Entschuldigung: Wir dachten, es gäbe nichts anderes, Heineken war alles was auf der Karte als Bier stand. Das war aber eine Verspiegelung von Tatsachen, wie sich rausstellt, denn Dann entdeckt der Daniel aber zum Glück eine Mythos-Flasche auf der Bar und fordert "mehr Bier!" (Nicht nur ist Mythos deutlich besser als Heineken - Schande über das holländische Reinheitsgebot - sondern es ist auch mehr drin (TM)!!!)
Wir tun unser Bestes den nackten Renter mit seinem um den Bauch gebundenen Tuch (sonst nichts - "das linke") nicht ansehen zu müssen und schauen dem ausrangierten Hampelmann von A(ni)mateur zu, wie er rumhüpft und nur zu Heiterkeit nicht zur Stimmung beiträgt.
Am Abend suchen wir in Mykonos nach einem preislich erträglichen Restaurant. Dieses unterdimensionierte Fischerdorf ist sauteuer! Deswegen legen wir einen Möt-Abend ein und genießen wenigstens eines der feineren Restaurants unter den gleich teuren.
Zum Abschluss des Abends schauen wir von der Kaimauer (kein Strand in der Stadt) zwei Kreuzfahrtschiffen beim Auslaufen zu.
Griechenland: Tag 5 (Sonntag, 18.9.05 - Agios Prokopios, Naxos, Hellas)
Gastkommentator Daniel über den letzten und aufregendsten Tag auf Naxos:
Während in der fernen Heimat die sozialen Errungenschaften der letzten 120 Jahre abgewählt werden, habe unsere beiden Helden heute weit entfernt von der Reichshauptstadt große Pläne. Cruisen ! (vgl.: in da Gegnd umadum fahrn)
Schon am frühen Morgen holen wir das am Vortag bestellte Auto von der Vermietung.
Lustig: die griechische Ausgabe von Frau Antje kommt doch tatsächlich ganz am Ende der Prozedur auf die ulkige Idee auf meinen Führerschein zu blicken, welchem sie sogleich unter Seufzen entnimmt, dass ich zu jung bin, um versichert zu werden.
Nichtsdestoweniger schiebt sie die Autoschlüssel mit einem schiefen Grinsen über den Tisch (der irgendwie so aussieht als eigne er sich hervorragend um Leute darüber zu ziehen).
Meine besorgte Frage nach dem Versicherungsschutz bedenkt sie mit einem kühlen „Insurance will pay“. Naja, wenn das so ist... Gut, dass ich Markus heute Valium ins Frühstück gemischt habe! Ich höre mich etwas von „no risk, no fun“ brabbeln.
Trotz ihrer Rückenschmerzen zerren wir Frau van der Gyros hinter uns her zur Inspektion des Fahrgerätes, da wir schlechte Erfahrungen haben (siehe auch Betrügerhandbuch Kapitel1, Trick 17->“ das müssen Sie bezahlen!“).
Endlich kann es losgehen. Von Agios Prokopios zielen wir auf Hora um von dort aus nach Apollonas zu fahren. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge stelle ich fest, dass die Straßenverhältnisse bei weitem nicht mehr ganz so abenteuerlich zu sein scheinen, wie sich sie in Erinnerung hatte - eine folgenschwere Fehleinschätzung, wie sich alsbald herausstellen sollte.
Apollolnas. Ein idyllisches Fischerörtchen auf den anderen Seite der Insel. Aber da wir nicht unterwegs sind, um anzukommen, machen wir uns zügig auf den Weg zum ersten Kouros. Hierbei handelt es sich um einen antiken Steinonkel der unmotiviert auf einem Felsen liegt, in dessen Nähe sich einst ein Apollotempel befunden haben soll. Man hat das Gefühl beeindruckt sein zu müssen von dieser historischen Stätte aber die Ehrfurcht will sich nicht so recht einstellen – dafür ist die Aussicht sehr schön.

Dann folgen wir der Straße, die sich immer tiefer ins Hochgebirge schlängelt. Wir nehmen zur Kenntnis, dass der Grieche als solcher wo er geht und steht eine kleine weiße Kapelle zu bauen und ein azurblaues rundes Dach darüber zu zimmern scheint. Wir sehen Gipfel, zu denen zwar nicht einmal ein Trampelpfad führt, auf denen jedoch höhnisch eine Kapelle mit rundem, blauen Dach thront. Wir wünschen den Einheimischen nachhaltig, dass sie dem richtigen Gott huldigen (man bedenke die enorme Verschwendung Falles Irrtum) und setzen unseren Weg in Richtung des Ortes mit den vielen Ous fort, wo wir dem zweiten Kouros einen Besuch abzustatten gedenken. Tapfer quält sich unser kleiner Atos über die Berge, vorbei am Zas, dem höchsten Berg der Ägäis.
Endlich erreichen wir einen Parkplatz (lustigerweise ohne Autos und mit einem Gefälle von 45°, was aber nicht notwendigerweise in einem Zusammenhang stehen muss). Ein Schild weist trotzig in Richtung eines Zitronenheines. ΚΩUPΩΣ. Und kaum 5 Minuten Fußmarsch später liegen wir tatsächlich vor dem stehenden...nein...stehen wir vor dem liegenden Kouros.
Irgendwie ist auch hier nicht der Steinmensch das eigentlich Interessante, sondern das ihn umgebende Tal, dass Heinrich von Kleist als Vorlage für den Locus Amoenus, das perfekte Idyll gedient haben könnte. Der herzzerreißende Schrei eines Esels vermischt sich mit den würzigen Geruch von Kräutern und Ziegenscheiße. Überall wuseln Geckos herum, auf der Suche nach...ja, nach was eigentlich?
In einer merkwürdigen Taverne, die an die griechische Variante des Lebkuchenhauses erinnert, führen wir uns das einzige Objekt, dass es aus dem Imperialismus in diese entlegene Gegend geschafft hat zu Gemüte: Eine Cola.
Coca Cola natürlich!
Als nächstes führt uns unser Weg zum Kastraki, der letzten Bastion der Einsamkeit an europäischen Stränden.
Es ist wirklich schön hier. Kein Mensch weit und breit, der uns in unserem Zwiegespräch mit Sand, den Wellen und den Felsen nervt, weit weg von Angie, Guido und Gerd... Irgendwann bleib I dann durt!
Leider sollte sich der Heimweg etwas unentspannter gestallten, als erwünscht. Zunächst waren wir uns einig, dass wir keine Lust hatten, den riesen Umweg zurück durch die Hauptstadt zu fahren, sondern die einzige geteerte Abkürzung, die es zischen der Südwestküste und Prokopios gibt.
Blöderweise ging aus unserer Karte nicht so genau hervor, wo sich diese ominöse Straße befinden möge. Also fuhren wir auf gut Glück.
Teer.
Unebener Teer.
Teer mit Schlaglöchern.
Teer mit richtig fiesen, achsenbrechenden Schlaglöchern
Schotterpiste.
Uns wurde klar, dass wir uns kaum auf der gewünschten Route befinden konnten. Ein besorgter Blick auf die Karte half auch nicht, da die Dame bei der Autovermietung alle infragekommenden Straßen mit schwarzem Stift mit der Bemerkung hier auf KEINEN FALL fahren, verkritzelt hatte.
Insurance will pay!
Markus and Daniel will pay, I suppose!!!
Weil wir nun aber nicht als schönwetter Abendteuerer dastehen wollten, kam umkehren nicht in Frage. Mit dem Entdeckergeist eines Kolumbus fuhren wir nun also weiter, vorbei an den metertiefen Schlaglöchern im gefährlichen Treibsand, auf dass bald die Straße auftauchen möge, von der wir wissen dass sie uns sicher nach hause führen würde.
Endlich, nach viel Angstschweiß und literweise Adrenalin erreichen wir bekannte Gefilde.
Wir nehmen in einer Taverne am Strand (genau am Strand, im Sand!) Platz und trinken kalten Kaffee (nein, nein, man hat uns ausnahmsweise nicht über´s Ohr gehauen, den hatten wir bestellt) und ich brauche auf die ganze Aufregung erst einmal einen...griechischen Salat (was sonst?).
Den Abend verbringen wir in der Banana-bar. Wir lauschen dem Gedudel der merkwürdig anmutenden aber doch stimmungsfördernden Musikauswahl. Es fließt viel Wein, etliche Cocktails und wir beschließen den Abend in der Gewissheit, Naxos wiedersehen zu müssen (morgen fahren wir nach Mykonos).
Als wir nach Hause kommen, lassen wir uns noch schnell von BBC über den Ausgang der Wahl in Kenntnis setzen.
Mit Entsetzten stellen wir fest, dass wieder erwarten nicht die Pogo-Partei den Bundespunk stellen wird können.
Während in der fernen Heimat die sozialen Errungenschaften der letzten 120 Jahre abgewählt werden, habe unsere beiden Helden heute weit entfernt von der Reichshauptstadt große Pläne. Cruisen ! (vgl.: in da Gegnd umadum fahrn)
Schon am frühen Morgen holen wir das am Vortag bestellte Auto von der Vermietung.
Lustig: die griechische Ausgabe von Frau Antje kommt doch tatsächlich ganz am Ende der Prozedur auf die ulkige Idee auf meinen Führerschein zu blicken, welchem sie sogleich unter Seufzen entnimmt, dass ich zu jung bin, um versichert zu werden.
Nichtsdestoweniger schiebt sie die Autoschlüssel mit einem schiefen Grinsen über den Tisch (der irgendwie so aussieht als eigne er sich hervorragend um Leute darüber zu ziehen).
Meine besorgte Frage nach dem Versicherungsschutz bedenkt sie mit einem kühlen „Insurance will pay“. Naja, wenn das so ist... Gut, dass ich Markus heute Valium ins Frühstück gemischt habe! Ich höre mich etwas von „no risk, no fun“ brabbeln.
Trotz ihrer Rückenschmerzen zerren wir Frau van der Gyros hinter uns her zur Inspektion des Fahrgerätes, da wir schlechte Erfahrungen haben (siehe auch Betrügerhandbuch Kapitel1, Trick 17->“ das müssen Sie bezahlen!“).
Endlich kann es losgehen. Von Agios Prokopios zielen wir auf Hora um von dort aus nach Apollonas zu fahren. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge stelle ich fest, dass die Straßenverhältnisse bei weitem nicht mehr ganz so abenteuerlich zu sein scheinen, wie sich sie in Erinnerung hatte - eine folgenschwere Fehleinschätzung, wie sich alsbald herausstellen sollte.
Apollolnas. Ein idyllisches Fischerörtchen auf den anderen Seite der Insel. Aber da wir nicht unterwegs sind, um anzukommen, machen wir uns zügig auf den Weg zum ersten Kouros. Hierbei handelt es sich um einen antiken Steinonkel der unmotiviert auf einem Felsen liegt, in dessen Nähe sich einst ein Apollotempel befunden haben soll. Man hat das Gefühl beeindruckt sein zu müssen von dieser historischen Stätte aber die Ehrfurcht will sich nicht so recht einstellen – dafür ist die Aussicht sehr schön.

Dann folgen wir der Straße, die sich immer tiefer ins Hochgebirge schlängelt. Wir nehmen zur Kenntnis, dass der Grieche als solcher wo er geht und steht eine kleine weiße Kapelle zu bauen und ein azurblaues rundes Dach darüber zu zimmern scheint. Wir sehen Gipfel, zu denen zwar nicht einmal ein Trampelpfad führt, auf denen jedoch höhnisch eine Kapelle mit rundem, blauen Dach thront. Wir wünschen den Einheimischen nachhaltig, dass sie dem richtigen Gott huldigen (man bedenke die enorme Verschwendung Falles Irrtum) und setzen unseren Weg in Richtung des Ortes mit den vielen Ous fort, wo wir dem zweiten Kouros einen Besuch abzustatten gedenken. Tapfer quält sich unser kleiner Atos über die Berge, vorbei am Zas, dem höchsten Berg der Ägäis.
Endlich erreichen wir einen Parkplatz (lustigerweise ohne Autos und mit einem Gefälle von 45°, was aber nicht notwendigerweise in einem Zusammenhang stehen muss). Ein Schild weist trotzig in Richtung eines Zitronenheines. ΚΩUPΩΣ. Und kaum 5 Minuten Fußmarsch später liegen wir tatsächlich vor dem stehenden...nein...stehen wir vor dem liegenden Kouros.
Irgendwie ist auch hier nicht der Steinmensch das eigentlich Interessante, sondern das ihn umgebende Tal, dass Heinrich von Kleist als Vorlage für den Locus Amoenus, das perfekte Idyll gedient haben könnte. Der herzzerreißende Schrei eines Esels vermischt sich mit den würzigen Geruch von Kräutern und Ziegenscheiße. Überall wuseln Geckos herum, auf der Suche nach...ja, nach was eigentlich?
In einer merkwürdigen Taverne, die an die griechische Variante des Lebkuchenhauses erinnert, führen wir uns das einzige Objekt, dass es aus dem Imperialismus in diese entlegene Gegend geschafft hat zu Gemüte: Eine Cola.
Coca Cola natürlich!
Als nächstes führt uns unser Weg zum Kastraki, der letzten Bastion der Einsamkeit an europäischen Stränden.
Es ist wirklich schön hier. Kein Mensch weit und breit, der uns in unserem Zwiegespräch mit Sand, den Wellen und den Felsen nervt, weit weg von Angie, Guido und Gerd... Irgendwann bleib I dann durt!
Leider sollte sich der Heimweg etwas unentspannter gestallten, als erwünscht. Zunächst waren wir uns einig, dass wir keine Lust hatten, den riesen Umweg zurück durch die Hauptstadt zu fahren, sondern die einzige geteerte Abkürzung, die es zischen der Südwestküste und Prokopios gibt.
Blöderweise ging aus unserer Karte nicht so genau hervor, wo sich diese ominöse Straße befinden möge. Also fuhren wir auf gut Glück.
Teer.
Unebener Teer.
Teer mit Schlaglöchern.
Teer mit richtig fiesen, achsenbrechenden Schlaglöchern
Schotterpiste.
Uns wurde klar, dass wir uns kaum auf der gewünschten Route befinden konnten. Ein besorgter Blick auf die Karte half auch nicht, da die Dame bei der Autovermietung alle infragekommenden Straßen mit schwarzem Stift mit der Bemerkung hier auf KEINEN FALL fahren, verkritzelt hatte.
Insurance will pay!
Markus and Daniel will pay, I suppose!!!
Weil wir nun aber nicht als schönwetter Abendteuerer dastehen wollten, kam umkehren nicht in Frage. Mit dem Entdeckergeist eines Kolumbus fuhren wir nun also weiter, vorbei an den metertiefen Schlaglöchern im gefährlichen Treibsand, auf dass bald die Straße auftauchen möge, von der wir wissen dass sie uns sicher nach hause führen würde.
Endlich, nach viel Angstschweiß und literweise Adrenalin erreichen wir bekannte Gefilde.
Wir nehmen in einer Taverne am Strand (genau am Strand, im Sand!) Platz und trinken kalten Kaffee (nein, nein, man hat uns ausnahmsweise nicht über´s Ohr gehauen, den hatten wir bestellt) und ich brauche auf die ganze Aufregung erst einmal einen...griechischen Salat (was sonst?).
Den Abend verbringen wir in der Banana-bar. Wir lauschen dem Gedudel der merkwürdig anmutenden aber doch stimmungsfördernden Musikauswahl. Es fließt viel Wein, etliche Cocktails und wir beschließen den Abend in der Gewissheit, Naxos wiedersehen zu müssen (morgen fahren wir nach Mykonos).
Als wir nach Hause kommen, lassen wir uns noch schnell von BBC über den Ausgang der Wahl in Kenntnis setzen.
Mit Entsetzten stellen wir fest, dass wieder erwarten nicht die Pogo-Partei den Bundespunk stellen wird können.
Donnerstag, Oktober 06, 2005
Griechenland: Tag 4 (17.9.2005 - Naxos)
Für heute steht Cruisen auf dem Programm. Naxos ist schließlich die größte Kykladeninsel, also müsste es hier doch einiges zu sehen geben.
Vorerst sehen wir aber wieder nur Agios Prokopyos, nämlich als wir uns in aller Frühe Richtung Autoverleih krümeln. Vorher hat sich Daniel, der Listenreiche, bei der Maria (ihres Zeichens Kostas-zum-Hafen-Schickerin) erkundigt, wieviel das Auto denn kosten darf. Die Information "nicht mehr als 20 Euronen" (frei übersetzt und geringfügig gekürzt) ist eine wichtige, denn das erste Angebot lautet auf billige 25 Euro.
Wir weisen sie freundlich darauf hin, dass sie ja wohl den Arsch offen habe und dass man sowas mit uns nicht machen könne! Leider fehlen uns und vor allem ihr die englischen Worte für diesen Satz, deshalb drücken wir uns einfach aus und sagen soviel wie "but, but, but, Maria told us it was only 20 Euros". Der freundliche Autodrache lenkt ein, vertröstet uns aber auf morgen, denn erst dann sei ein Auto in dieser Preiskategorie wieder verfügbar. Nun gut, wir trollen uns also.
Dann also - surprise - zur Abwechslung mal Strandtag. Wir fahren wieder bis zur Endstation, schlendern an der letzten Hotelanlage vorbei und schlagen uns am örtlichen Eselklo vorbei in die Büsche, dann in die Hügelchen und abschließend an den Strand. Wir schauen aufs Meer, genießen die Sonne und trinken "mittelmäßigen, aber..." ahso, ne, diesmal nicht. Aber der Daniel sucht Naxosaugen mit mäßigem bis bescheidenem Erfolg (er streicht über den Strand wie eine Katze durchs Gras, hebt hier einen Stein und dort versteinerten Eselkot auf. Finden tut er jedoch nichts).

Nach diesem ermutigendem Nachmittag fahren wir abends nach Chora (oder Hora oder Naxos). Der süße Duft des Abenteuers lockt uns und so beschließen wir den Rest der Route unserer Erkundung der Kykladen: Der ursprüngliche Plan nach Mykonos und dann nach Ios zu fahren wird verworfen, weil die Fährverbindungen dafür ungeeignet sind. Statt dessen Planen wir einen Trip nach Syros, das sowieso eher in der richtigen Richtung liegt. Wir kaufen bei einer freundlichen jungen Dame unsere Fährtickets nach Mykonos und bei einem mürrischen Griechen mittleren Alters die nach Syros.
Heute sind wir früher dran, also schauen wir uns die Stadt mit dem Alles beherrschenden Kastell an. Zumindest muss es früher mal Alles beherrschend gewesen sein. Heute hat man seine Schwierigkeiten es überhaupt zu finden, wenn man davor steht. Nach langen Irrfahrten (klingt griechischer, in Wirklichkeit waren es natürlich eher Irrgänge) finden wir dann, was wir zum höchsten Punkt erklären.

Wieder am Fuße des Berges angelangt, lässt Daniel einen Cocktail springen. Da wir in Griechenland sind, bestelle ich einen now famous "Aegean Blue", einen Ouzo Cocktail. Der Geschmack ist interessant, aber nicht ungut. Und man fühlt sich sooo griechisch.
Überhaupt sind wir heute enorm griechisch! An diesem Abend erwerbe ich meinen original Ouzo und wir besichtigen einen griechischen Tempel. Naja, keinen Tempel, mehr eine Wand mit einem Loch. War aber mal ein Tempel hat man uns glaubwürdig versichert. Außerdem steht eine Statue da, von der nur noch die Titten erhalten sind. Ungemein griech... äh, ne.
Unterhalb von dem Tempel kann man an einem ungesicherten Abhang klettern und auf das Meer schauen. Wir haben keinen "mittelmäßigen, aber irgendwie konsequent würzigen Rotwein", aber wir probieren von dem Ouzo und fühlen uns griechisch.
Zum Abendessen gehen wir in die Flamingo-Bar. Das liegt dem Daniel sehr am Herzen, der das bisher noch jedes mal gemacht hat, wenn er auf Naxos war. Teuer das Ding, "aber wir haben Mötabend", erfindet der Daniel.
Damit der Abend nicht schon zu früh zu Ende ist, setzen wir uns in Prokopyos noch an den Strand. Da ist es Nachts fast noch schöner.
Seufz, so griechisch.
Vorerst sehen wir aber wieder nur Agios Prokopyos, nämlich als wir uns in aller Frühe Richtung Autoverleih krümeln. Vorher hat sich Daniel, der Listenreiche, bei der Maria (ihres Zeichens Kostas-zum-Hafen-Schickerin) erkundigt, wieviel das Auto denn kosten darf. Die Information "nicht mehr als 20 Euronen" (frei übersetzt und geringfügig gekürzt) ist eine wichtige, denn das erste Angebot lautet auf billige 25 Euro.
Wir weisen sie freundlich darauf hin, dass sie ja wohl den Arsch offen habe und dass man sowas mit uns nicht machen könne! Leider fehlen uns und vor allem ihr die englischen Worte für diesen Satz, deshalb drücken wir uns einfach aus und sagen soviel wie "but, but, but, Maria told us it was only 20 Euros". Der freundliche Autodrache lenkt ein, vertröstet uns aber auf morgen, denn erst dann sei ein Auto in dieser Preiskategorie wieder verfügbar. Nun gut, wir trollen uns also.
Dann also - surprise - zur Abwechslung mal Strandtag. Wir fahren wieder bis zur Endstation, schlendern an der letzten Hotelanlage vorbei und schlagen uns am örtlichen Eselklo vorbei in die Büsche, dann in die Hügelchen und abschließend an den Strand. Wir schauen aufs Meer, genießen die Sonne und trinken "mittelmäßigen, aber..." ahso, ne, diesmal nicht. Aber der Daniel sucht Naxosaugen mit mäßigem bis bescheidenem Erfolg (er streicht über den Strand wie eine Katze durchs Gras, hebt hier einen Stein und dort versteinerten Eselkot auf. Finden tut er jedoch nichts).

Nach diesem ermutigendem Nachmittag fahren wir abends nach Chora (oder Hora oder Naxos). Der süße Duft des Abenteuers lockt uns und so beschließen wir den Rest der Route unserer Erkundung der Kykladen: Der ursprüngliche Plan nach Mykonos und dann nach Ios zu fahren wird verworfen, weil die Fährverbindungen dafür ungeeignet sind. Statt dessen Planen wir einen Trip nach Syros, das sowieso eher in der richtigen Richtung liegt. Wir kaufen bei einer freundlichen jungen Dame unsere Fährtickets nach Mykonos und bei einem mürrischen Griechen mittleren Alters die nach Syros.
Heute sind wir früher dran, also schauen wir uns die Stadt mit dem Alles beherrschenden Kastell an. Zumindest muss es früher mal Alles beherrschend gewesen sein. Heute hat man seine Schwierigkeiten es überhaupt zu finden, wenn man davor steht. Nach langen Irrfahrten (klingt griechischer, in Wirklichkeit waren es natürlich eher Irrgänge) finden wir dann, was wir zum höchsten Punkt erklären.

Wieder am Fuße des Berges angelangt, lässt Daniel einen Cocktail springen. Da wir in Griechenland sind, bestelle ich einen now famous "Aegean Blue", einen Ouzo Cocktail. Der Geschmack ist interessant, aber nicht ungut. Und man fühlt sich sooo griechisch.
Überhaupt sind wir heute enorm griechisch! An diesem Abend erwerbe ich meinen original Ouzo und wir besichtigen einen griechischen Tempel. Naja, keinen Tempel, mehr eine Wand mit einem Loch. War aber mal ein Tempel hat man uns glaubwürdig versichert. Außerdem steht eine Statue da, von der nur noch die Titten erhalten sind. Ungemein griech... äh, ne.
Unterhalb von dem Tempel kann man an einem ungesicherten Abhang klettern und auf das Meer schauen. Wir haben keinen "mittelmäßigen, aber irgendwie konsequent würzigen Rotwein", aber wir probieren von dem Ouzo und fühlen uns griechisch.
Zum Abendessen gehen wir in die Flamingo-Bar. Das liegt dem Daniel sehr am Herzen, der das bisher noch jedes mal gemacht hat, wenn er auf Naxos war. Teuer das Ding, "aber wir haben Mötabend", erfindet der Daniel.
Damit der Abend nicht schon zu früh zu Ende ist, setzen wir uns in Prokopyos noch an den Strand. Da ist es Nachts fast noch schöner.
Seufz, so griechisch.
Griechenland: Tag 3 (16.9.2005 - Naxos)
Nach einer (nur für Daniels Mutter) ruhigen Nacht graut der Morgen über Griechenland.
Heute steht uns der Sinn nach Hausmannskost. Glücklicherweise hat Daniels Mutter Kaffee (besser als griechischer), Orangensaft, Tomaten und mehr Köstlichkeiten für uns bereitet. So können wir frisch gestärkt einen Strandtag einlegen.
Diesmal gehen wir nicht so weit sondern bleiben im Ort. Daniel hat die CD "Hellas Ena" (Griechenland eins - er ist stolzer auf sein Griechisch als auf seine Kreativität) dabei und wir genießen dieses akustische Meisterwerk und die Sonne und das Meer. Als uns der Hunger plagt schieben wir uns eine Pizza zwischen die Kiemen, trinken "mittelmäßigen aber irgendwie konsequent würzigen Rotwein" und blicken auf das Meer. Außerdem spielen wir mit den örtlichen Katzen. Das gestaltet sich schwierig, denn die wollen das gar nicht. Einige versuchen sogar sich feige zu entziehen. Dieses törichte Unterfangen sollte nur einer gelingen. Der Nutte.

Am Abend werden wir wieder verköstigt. Es gibt Schinkennudeln. Und "mittelmäßigen aber irgendwie konsequent würzigen Rotwein".
Zum Abschluss des Tages plaudern wir zu dritt (die beiden Abenteuertouristen und Daniels Mutter) bis weit in die laue Sommernacht hinein.
Heute steht uns der Sinn nach Hausmannskost. Glücklicherweise hat Daniels Mutter Kaffee (besser als griechischer), Orangensaft, Tomaten und mehr Köstlichkeiten für uns bereitet. So können wir frisch gestärkt einen Strandtag einlegen.
Diesmal gehen wir nicht so weit sondern bleiben im Ort. Daniel hat die CD "Hellas Ena" (Griechenland eins - er ist stolzer auf sein Griechisch als auf seine Kreativität) dabei und wir genießen dieses akustische Meisterwerk und die Sonne und das Meer. Als uns der Hunger plagt schieben wir uns eine Pizza zwischen die Kiemen, trinken "mittelmäßigen aber irgendwie konsequent würzigen Rotwein" und blicken auf das Meer. Außerdem spielen wir mit den örtlichen Katzen. Das gestaltet sich schwierig, denn die wollen das gar nicht. Einige versuchen sogar sich feige zu entziehen. Dieses törichte Unterfangen sollte nur einer gelingen. Der Nutte.

Am Abend werden wir wieder verköstigt. Es gibt Schinkennudeln. Und "mittelmäßigen aber irgendwie konsequent würzigen Rotwein".
Zum Abschluss des Tages plaudern wir zu dritt (die beiden Abenteuertouristen und Daniels Mutter) bis weit in die laue Sommernacht hinein.
Griechenland: Tag 2 (15.9.2005 - Naxos)

Um die Mittagszeit stehe ich auf.
Daniel schläft noch. Typisch.
Mal sehen, was die Gegend hier so bringt. Zuerst zum Strand, na klar. Wir griechischen Philosophen schauen gerne auf die blauen Gestade unserer Heimat. Zuerst laufen wir uns allerdings Blasen auf diesem seltsamen Untergrund. Daniel sagt, das sind Korallenteilchen. Mir egal, längere Fußstrecken auf dem Zeug sind nichts für mich.
Als ich zurückkomme sitzt Daniel schon auf der Terasse und wir beschließen spontan, dass wir Hunger haben. Also Aufbruch, was zum Essen suchen. Wir einigen uns auf ein schönes Restaurant am Strand und ich bestelle ein Frühstück Nr. 6: Griechischer Joghurt mit Honig, Schinken-Käse-Toast und Kaffee. Gute Wahl!
Nach dem Frühstück schauen wir kurz bei Daniels Mutter vorbei, die in der selben Anlage weilt, und machen uns dann auf an den Strand. Besonders einsam ist es in dieser Gegend nicht, aber ein Stück den Strand runter soll das besser werden. Also gehen wir. Und gehen. Langsam wird die Dichte dünner und die Menschen nackader. Nicht sehr ästhetisch, aber einsam. Also fast. Nach ca. 3 km schlagen wir uns in die Sandhaufen und finden eine Stelle, wo man das Meer aber keine Menschen sehen kann. Plima! Wir geniesen die Sonne und das Meer für ein paar Stunden und machen uns dann wieder auf den Weg zurück.
Diesmal nehmen wir den Bus, der uns 2/3 des Weges abnehmen kann. Der griechische Busfahrer ist gar nicht so relaxt, wie er als Grieche sein sollte. Er schimpft und flucht und brüllt "ella! ella!" (ein vieldeutiges Wort, in diesem Fall wohl mit "kommt! kommt!" zu übersetzen) als er länger als 10 Sekunden stehen bleiben muss. Mit einem Affenzahl rast er zurück und bevor der Fahrkartenschlumpf uns ein Ticket verkaufen kann sind wir schon da. Da nimmt sich der Fahrer erstmals Zeit um uns persönlich die Kohlen abzuziehen. Die spinnen, die Griechen.
Am Abend fahren wir mit Daniels Mutter und Oma in die Stadt. Eigentlich wollten wir ja den Bus nehmen, aber je näher der kommt desto billiger werden die Taxis. Als wir dafür nur noch 5 Euro bezahlen müssen (statt 4 für den Bus) lassen wir uns überreden. Als wir ankommen ("Alles klar?" fragt der Taxifahrer auf Deutsch) bezahlt Daniels Oma das Taxi (danke!). Mit Familie verreisen hat Vorteile.
In Naxos (oder Hora oder Chora) schlagen wir uns in die Gässchen. Griechische Städte sind ganz anders als etwa deutsche. Kleine Häuschen drängen sich an an den obligatorischen Berg, alles ist weiß (und blau), sogar den Boden streichen die verrückten Griechen.
Wir streben also bergan und finden neben hunderten von Touristengeschäften tausende Restaurants und Millionen von Katzen. In eines der zweiteren kehren wir ein und essen Griechische Tiere (nicht drittere) und trinken "mittelmäßigen aber irgendwie konsequent würzigen [griechischen] Rotwein" (O-Ton Daniel).
Außerdem treiben wir eine Location auf, wo Happy-Hour herrscht und saufen 2 Cocktails pro Nase und Arsch, bevor wir uns zum Bus trollen.
Am Abend sind die Taxis teurer, also ab in den Bus. Lustigerweise beliebt der "greek Monkey", der die Fahrkarten verkauft, einen kleinen Zaubertrick (und uns) abzuziehen, indem er unseren Zehner flugs in einen Fünfer verwandelt.
Für die and den dunklen Künsten Interessierten: Man kassiere von einem Herrn vorne im Bus zehn Euro und stecke diesen Schein nicht zu den anderen sondern weg. Alsbald komme man dann zu der letzten Reihe, kriege von dem gut aussehenden jungen Mann ebenfalls zehn Euro und stecke sie gut sichtbar zu den anderen Scheinen. Dann gibt man brav auf knapp fünf Euro raus. Die Beschwerde (gut, den furchtbaren Krach) "widerlege" man dann leicht indem man den vorderen Herrn fragt, ob er denn mit dem einzigen Zehner bezahlt habe.
In der Nacht kommt es zu einem gigantischen Gewitter, das alle. Nur Daniels Mutter nicht. Die behauptet am nächsten Tag, nichts mitgekriegt zu haben. Die Wissenschaftler sind sich uneins, wie so etwas gehen kann.
Griechenland: Tag 1 (14.9.2005 - auf Reise)
Der erste Tag beginnt - logisch - mit dem Abflug. Nun sind wir ja bekanntermaßen keine großen Frühaufsteher. Macht aber nix, denn der Flieger geht ja erst um viertel nach zwölf.
Wir treffen uns also um 9 an der Implerstraße, angetan mit den geilsten Rucksäcken der westlichen Hemisphäre und harren der Abenteuer, die da kommen werden. Ich bin überrascht, dass sich neben dem Daniel auch noch die Babsi an der U-Bahn eingestellt hat, um ihn zu Flughafen zu begleiten. Und keinen Meter weiter, möchte ich hinzufügen, weil an der S-Bahn-Station kehrt sie schon wieder um, um nicht mehr als eine Stunde Unterricht schwänzen zu müssen.
Nach der rührenden Abschiedsszene streben wir dann dem Check-in entgegen. Ich mache mir ein wenig Sorgen (wie es meine Art ist), dass das Gepäck zu schwer sein könnte. Zum Glück sind wir beide sehr schlechte Schätzer (scheints), denn beide Rucksäcke wiegen nicht mal 15 Kilo.
Trotzdem heißts dann "Ab zum Sperrgepäck". Bissl Sonderbehandlung muss schon sein, klar. Das läuft auch problemlos. Außer, dass wir den überarbeiteten Flughafenmitarbeiter erst aufwecken müssen und Schussel-Daniel sein Security-Bandl so gut im Rucksackgurt versteckt hat, dass es erst nach erneutem Röntgen aufgefunden wird, läuft es wie am Schnürchen.
Aber dann ab in den Flieger. Die erste positive Überraschung des Urlaubs erleben wir als wir von der Stewardess mit einem freundlichen "Iassas!" begrüßt werden. Später stellen wir fest, dass das wirklich nicht jedem Fluggast passiert ist. Wir sind eben beide Griechen.
Der Flug verläuft ereignislos. Das Aufregendste ist noch der Zwischenstopp in Thessaloniki, bei dem wir bereit sein müssen "fluchtartig den Raum zu verlassen" (nach Jünger).
In Athen angekommen sind unsere Rucksäcke unter den ersten Gepäckstücken. Fünf Minuten später haben wir uns von diesem Schock erholt. Also streben wir frohen Mutes dem Bus zu. Um einen guten Eindruck zu erwecken, versucht der griechische Fahrkartenverkäufer mich übers Ohr zu hauen, indem er mir ein Ticket von 2,90 Euro für 3,90 verkauft. Dann gibt er aber doch nach, als er erkennt, dass er gegen zwei so gut gebaute Kerle keine Chance hat.
In Piraeus (wo der größere Hafen von Athen liegt) steigen wir aus. Alles andere hätte auch keinen Sinn gehabt, denn es ist Endstation. Über eine Stunde Linienbusfahren war ja auch fürs Erste genug.
Wir strahlen dem ersten Fährticketbüro entgegen, das wir sehen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass der Besitzer des fünf Meter weiter gelegenen sich totärgert.
Natürlich sind wir noch viel zu Früh dran. Daran kann man aber was ändern, indem man sich gründlich verläuft. Ging aber nicht, denn der Hafen ist übersichtlich. Also schlagen wir uns auch ein bisschen in die Stadt. Leider halten wir es da nicht besonders lange aus, denn da ist es überhaupt nicht schön. Hafengegenden übertreffen Bahnhofsgegenden in Negativästhetik.
Unsere Rucksäcke haben wir übrigens in einer vertrauenserweckenden Boazn zurückgelassen. Wenns da so sicher war, wies aussah, hatten wir großes Glück noch das ein oder andere Handtuch zurückzukriegen. Aber bevor wir die wieder abholen gehen wir was essen: Griechisches Bier!
Leider sind von den sechs Kellnern die rumstehen genau null für uns zuständig. Deshalb dauert es etwas, bis uns endlich einer Geld abnimmt. Trinkgeld ade!

Jetzt aber ab auf die Fähre. Rucksäcke holen und los. Die Express Apollon ist ein Prachtschiff. Was in so einem Zustand nicht absäuft muss ein gutes Schiff sein: eine Fähre der alten Garde, mit echtem freien Deck und Bänken unter dem Sternenhimmel. Ein Glück, dass wir uns so beeilt haben, denn die letzten Passagiere schaffen knappe ein einhalb Stunden später (eine halbe Stunde nach geplanter Abfahrt) grade noch so.
Die Fahrt zieht sich, aber die Experience des Fährefahrens will ich nicht missen. Wer nicht gayen australischen Rucksacktouries von ihren Erlebnissen erzählen hat hören, der hat nicht gelebt. Oder er hat es geschafft zu schlafen. Denn Schlafen ist schwierig und unergiebig, weil die dummen Griechen ihre Nächte eine Stunde zu früh abhalten (MEZ+1) und weil Durchsagen auf Fähren grundsätzlich in 3 Seemeilen Umkreis zu hören sein müssen. Trotzdem, der erfahrene Rucksacktourist (ahem) bettet sich in solchen Fällen auf seinen Rucksack und ruht sich aus.
Nach sechs einhalb Stunden kommen wir in Naxos an. Daniel hat davor schon die Pensions-/Ferienanlagenbetreiberfrau angerufen. Leidtragender dieses Anrufs ist deren Mann Kostas, denn "mit Schreien und mit Kratzn trieb sie ihn von der Matrazn" (danke Fredl Fesl) und an den Hafen. Der Mann ist ein Frood, kommt uns mitten in der Nacht abholen. Nur wenig geschmälert wird die Größe dieser Tat als wir später erleben, dass das viele Hotelbesitzer tun um neue Kunden abzugreifen.
Im Morgengrauen (scheiß Hähne) landen wir dann im Bett. In Griechenland! Fittes Gefühl!
Wir treffen uns also um 9 an der Implerstraße, angetan mit den geilsten Rucksäcken der westlichen Hemisphäre und harren der Abenteuer, die da kommen werden. Ich bin überrascht, dass sich neben dem Daniel auch noch die Babsi an der U-Bahn eingestellt hat, um ihn zu Flughafen zu begleiten. Und keinen Meter weiter, möchte ich hinzufügen, weil an der S-Bahn-Station kehrt sie schon wieder um, um nicht mehr als eine Stunde Unterricht schwänzen zu müssen.
Nach der rührenden Abschiedsszene streben wir dann dem Check-in entgegen. Ich mache mir ein wenig Sorgen (wie es meine Art ist), dass das Gepäck zu schwer sein könnte. Zum Glück sind wir beide sehr schlechte Schätzer (scheints), denn beide Rucksäcke wiegen nicht mal 15 Kilo.
Trotzdem heißts dann "Ab zum Sperrgepäck". Bissl Sonderbehandlung muss schon sein, klar. Das läuft auch problemlos. Außer, dass wir den überarbeiteten Flughafenmitarbeiter erst aufwecken müssen und Schussel-Daniel sein Security-Bandl so gut im Rucksackgurt versteckt hat, dass es erst nach erneutem Röntgen aufgefunden wird, läuft es wie am Schnürchen.
Aber dann ab in den Flieger. Die erste positive Überraschung des Urlaubs erleben wir als wir von der Stewardess mit einem freundlichen "Iassas!" begrüßt werden. Später stellen wir fest, dass das wirklich nicht jedem Fluggast passiert ist. Wir sind eben beide Griechen.
Der Flug verläuft ereignislos. Das Aufregendste ist noch der Zwischenstopp in Thessaloniki, bei dem wir bereit sein müssen "fluchtartig den Raum zu verlassen" (nach Jünger).
In Athen angekommen sind unsere Rucksäcke unter den ersten Gepäckstücken. Fünf Minuten später haben wir uns von diesem Schock erholt. Also streben wir frohen Mutes dem Bus zu. Um einen guten Eindruck zu erwecken, versucht der griechische Fahrkartenverkäufer mich übers Ohr zu hauen, indem er mir ein Ticket von 2,90 Euro für 3,90 verkauft. Dann gibt er aber doch nach, als er erkennt, dass er gegen zwei so gut gebaute Kerle keine Chance hat.
In Piraeus (wo der größere Hafen von Athen liegt) steigen wir aus. Alles andere hätte auch keinen Sinn gehabt, denn es ist Endstation. Über eine Stunde Linienbusfahren war ja auch fürs Erste genug.
Wir strahlen dem ersten Fährticketbüro entgegen, das wir sehen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass der Besitzer des fünf Meter weiter gelegenen sich totärgert.
Natürlich sind wir noch viel zu Früh dran. Daran kann man aber was ändern, indem man sich gründlich verläuft. Ging aber nicht, denn der Hafen ist übersichtlich. Also schlagen wir uns auch ein bisschen in die Stadt. Leider halten wir es da nicht besonders lange aus, denn da ist es überhaupt nicht schön. Hafengegenden übertreffen Bahnhofsgegenden in Negativästhetik.
Unsere Rucksäcke haben wir übrigens in einer vertrauenserweckenden Boazn zurückgelassen. Wenns da so sicher war, wies aussah, hatten wir großes Glück noch das ein oder andere Handtuch zurückzukriegen. Aber bevor wir die wieder abholen gehen wir was essen: Griechisches Bier!
Leider sind von den sechs Kellnern die rumstehen genau null für uns zuständig. Deshalb dauert es etwas, bis uns endlich einer Geld abnimmt. Trinkgeld ade!

Jetzt aber ab auf die Fähre. Rucksäcke holen und los. Die Express Apollon ist ein Prachtschiff. Was in so einem Zustand nicht absäuft muss ein gutes Schiff sein: eine Fähre der alten Garde, mit echtem freien Deck und Bänken unter dem Sternenhimmel. Ein Glück, dass wir uns so beeilt haben, denn die letzten Passagiere schaffen knappe ein einhalb Stunden später (eine halbe Stunde nach geplanter Abfahrt) grade noch so.
Die Fahrt zieht sich, aber die Experience des Fährefahrens will ich nicht missen. Wer nicht gayen australischen Rucksacktouries von ihren Erlebnissen erzählen hat hören, der hat nicht gelebt. Oder er hat es geschafft zu schlafen. Denn Schlafen ist schwierig und unergiebig, weil die dummen Griechen ihre Nächte eine Stunde zu früh abhalten (MEZ+1) und weil Durchsagen auf Fähren grundsätzlich in 3 Seemeilen Umkreis zu hören sein müssen. Trotzdem, der erfahrene Rucksacktourist (ahem) bettet sich in solchen Fällen auf seinen Rucksack und ruht sich aus.
Nach sechs einhalb Stunden kommen wir in Naxos an. Daniel hat davor schon die Pensions-/Ferienanlagenbetreiberfrau angerufen. Leidtragender dieses Anrufs ist deren Mann Kostas, denn "mit Schreien und mit Kratzn trieb sie ihn von der Matrazn" (danke Fredl Fesl) und an den Hafen. Der Mann ist ein Frood, kommt uns mitten in der Nacht abholen. Nur wenig geschmälert wird die Größe dieser Tat als wir später erleben, dass das viele Hotelbesitzer tun um neue Kunden abzugreifen.
Im Morgengrauen (scheiß Hähne) landen wir dann im Bett. In Griechenland! Fittes Gefühl!