Samstag, Oktober 08, 2005

 

Griechenland: Tag 6 (19.9.2005 - Naxos, Mykonos)

Heute geht es endlich wieder los, Abenteuer und Freiheit rufen uns im Chor!

Zunächst gehen wir aber was zum Essen suchen und finden bei Daniels Mutter Kaffee, Schokopops und ein gekochtes (aber kaltes) Ei, das merkwürdigerweise keiner von uns essen will.

Danach aber ab zum Bus, Daniels Familie kann uns eh nicht mehr wirklich brauchen, weil sie auch heute abreisen und noch einmal zu frühstücken gehen wollen. Ein großzügiger Taxifahrer lädt uns mit einer generösen Geste ein, doch bei ihm mitzufahren. Wir kriegen den Eindruck er will uns zeigen, dass wir uns um so Kleinigkeiten wie Bezahlung und so überhaupt keine Sorgen zu machen bräuchten. Erst mit vorgehaltener Pistole bringen wir ihn dazu mit der Sprache rauszurücken. 6 Euro will er. Um den Preis noch zu drücken stellen wir uns provokativ zurück an die Bushaltestelle. Leider kommt der Bus unserem Erpressungsversuch bevor und kreuzt auf. Na gut, dann also ein letztes Mal mit unserer Lieblingsbuslinie fahren. Mit unserem Lieblingsfahrkartenverkäufer haben wir leider nicht mehr das Vergnügen (einmal haben wir noch mit ihm Fahren dürfen als wir vorgestern aus Naxos zurückgefahren sind. Auffällig unauffällig hat er da zu uns hingespäht, der Psychopath. Danach hat er dann aber gleich ein Chick eingeladen ihr einen Cocktail auszugeben. Kanns sichs ja leisten, der Meuchelmörder) Anyway, heute kommt er uns also nicht mehr in die Quere, der Kriegsverbrecher. Statt dessen erreichen wir bald Naxos und den Fährhafen.

Es ist das erste Mal, dass wir eine HighSpeed-Fähre von Innen sehen. Aufregend ist was anderes. Wenn Flugzeuge 3 mal so lang und 5 mal so breit wären, so würden sie aussehen.

Wenigstens ist das Unterhaltungsprogramm erste Sahne: Es läuft "Zeiten Gute, Zeiten Schlechte" (ZGZS) oder die "Olivenbaumstraße". Genau können wir das nicht feststellen, weil der Ton aus ist.

Nach der so aufgelockerten Fahrt kommen wir in Mykonos an. Das unwichtige Detail, dass wir kein Zimmer haben belastet uns kaum. Hat es auch wirklich nicht müssen, denn die schon am Tag eins erwähnten (aber uns immer noch unbekannten) mykenser Hotelbesitzer scharren sich um uns Neuankömmlinge. Es gibt günstige Zimmer für 40 Euro (der doppelte Naxospreis). Durch Anwendung von sanfter Gewalt kriegen wir einen so weit uns ein Zimmer für 30 Euro anzubieten. Er bittet uns nur, diesen Preis nicht zu erwähnen, denn er habe schon zwei Leute im Auto, die 40 Euro zahlen. "So ists recht", lachen wir uns ins Fäustchen. Und schon gehts ab mit der den Griechen eigenen Gemütlichkeit hinterm Steuer (Fuß heben? No way!) sausen wir dem mykonitischen Wahrzeichen (vier Windmühlen) entgegen. Das Zimmer ist mykrig aber ok (Fernseher, Dusche, Kühlschrank) und gegen die Mücken haben die Myken ein Fliegengitter angebracht.

Das mykinische Hotelkerlchen lässt sich nicht mehr blicken, also checken wir nicht ordnungsgemäß ein sondern strahlen gleich durch Mykonos (wieviele Namen diese Stadt hat und welcher der offizielle ist entzieht sich mir leider. Mykonos (Insel) ist so klein, dass alles nennenswerte wohl inzwischen in Mykonos (Stadt) eingemeindet worden ist. Alles außer Paradies Beach!). In der Stadt kaufen wir unser Fährticket nach Syros und Tagesausflugstickets nach Delos für Morgen bevor wir das Städtchen für überblickt und durchschaut halten und uns ins Hotel zurückziehen.

Am Nachmittag lesen wir mehrere Abordnungen über das mykrige Bussystem (hihi, das passt) und stellen fest, dass man überallhin für 1,10 Euro fahren kann und dass die meisten Buslinien drei Meter vom Hotel entfernt starten. Wir steigen in den nächst besten und finden feixende Amirentner vor. Vom Sonnenschein in die Traufe! Egal, die halten wir schon aus. Der Bus fährt die denkbar längste Strecke auf der Insel. Nach etwa einer halben Stunde kommen wir in "Paradies Beach" an (muss wohl ein größenwahnsinniger Ami entdeckt haben, zu dessen Ehre heute noch fünf Millionen Amirentner an diesen Strand pilgern).


Nachdem wir ein bisschen plantschen und uns freuen, endlich mal wieder einen überfüllten Strand zu sehen, fallen Daniels gierige Augen auf eine Strandbar, wo "es schon ends abgeht". Also trinken wir ein Flässchen Heineken. Zur Entschuldigung: Wir dachten, es gäbe nichts anderes, Heineken war alles was auf der Karte als Bier stand. Das war aber eine Verspiegelung von Tatsachen, wie sich rausstellt, denn Dann entdeckt der Daniel aber zum Glück eine Mythos-Flasche auf der Bar und fordert "mehr Bier!" (Nicht nur ist Mythos deutlich besser als Heineken - Schande über das holländische Reinheitsgebot - sondern es ist auch mehr drin (TM)!!!)

Wir tun unser Bestes den nackten Renter mit seinem um den Bauch gebundenen Tuch (sonst nichts - "das linke") nicht ansehen zu müssen und schauen dem ausrangierten Hampelmann von A(ni)mateur zu, wie er rumhüpft und nur zu Heiterkeit nicht zur Stimmung beiträgt.

Am Abend suchen wir in Mykonos nach einem preislich erträglichen Restaurant. Dieses unterdimensionierte Fischerdorf ist sauteuer! Deswegen legen wir einen Möt-Abend ein und genießen wenigstens eines der feineren Restaurants unter den gleich teuren.
Zum Abschluss des Abends schauen wir von der Kaimauer (kein Strand in der Stadt) zwei Kreuzfahrtschiffen beim Auslaufen zu.

Comments: Kommentar veröffentlichen

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?