Donnerstag, Oktober 06, 2005

 

Griechenland: Tag 2 (15.9.2005 - Naxos)


Um die Mittagszeit stehe ich auf.
Daniel schläft noch. Typisch.
Mal sehen, was die Gegend hier so bringt. Zuerst zum Strand, na klar. Wir griechischen Philosophen schauen gerne auf die blauen Gestade unserer Heimat. Zuerst laufen wir uns allerdings Blasen auf diesem seltsamen Untergrund. Daniel sagt, das sind Korallenteilchen. Mir egal, längere Fußstrecken auf dem Zeug sind nichts für mich.
Als ich zurückkomme sitzt Daniel schon auf der Terasse und wir beschließen spontan, dass wir Hunger haben. Also Aufbruch, was zum Essen suchen. Wir einigen uns auf ein schönes Restaurant am Strand und ich bestelle ein Frühstück Nr. 6: Griechischer Joghurt mit Honig, Schinken-Käse-Toast und Kaffee. Gute Wahl!
Nach dem Frühstück schauen wir kurz bei Daniels Mutter vorbei, die in der selben Anlage weilt, und machen uns dann auf an den Strand. Besonders einsam ist es in dieser Gegend nicht, aber ein Stück den Strand runter soll das besser werden. Also gehen wir. Und gehen. Langsam wird die Dichte dünner und die Menschen nackader. Nicht sehr ästhetisch, aber einsam. Also fast. Nach ca. 3 km schlagen wir uns in die Sandhaufen und finden eine Stelle, wo man das Meer aber keine Menschen sehen kann. Plima! Wir geniesen die Sonne und das Meer für ein paar Stunden und machen uns dann wieder auf den Weg zurück.
Diesmal nehmen wir den Bus, der uns 2/3 des Weges abnehmen kann. Der griechische Busfahrer ist gar nicht so relaxt, wie er als Grieche sein sollte. Er schimpft und flucht und brüllt "ella! ella!" (ein vieldeutiges Wort, in diesem Fall wohl mit "kommt! kommt!" zu übersetzen) als er länger als 10 Sekunden stehen bleiben muss. Mit einem Affenzahl rast er zurück und bevor der Fahrkartenschlumpf uns ein Ticket verkaufen kann sind wir schon da. Da nimmt sich der Fahrer erstmals Zeit um uns persönlich die Kohlen abzuziehen. Die spinnen, die Griechen.
Am Abend fahren wir mit Daniels Mutter und Oma in die Stadt. Eigentlich wollten wir ja den Bus nehmen, aber je näher der kommt desto billiger werden die Taxis. Als wir dafür nur noch 5 Euro bezahlen müssen (statt 4 für den Bus) lassen wir uns überreden. Als wir ankommen ("Alles klar?" fragt der Taxifahrer auf Deutsch) bezahlt Daniels Oma das Taxi (danke!). Mit Familie verreisen hat Vorteile.
In Naxos (oder Hora oder Chora) schlagen wir uns in die Gässchen. Griechische Städte sind ganz anders als etwa deutsche. Kleine Häuschen drängen sich an an den obligatorischen Berg, alles ist weiß (und blau), sogar den Boden streichen die verrückten Griechen.
Wir streben also bergan und finden neben hunderten von Touristengeschäften tausende Restaurants und Millionen von Katzen. In eines der zweiteren kehren wir ein und essen Griechische Tiere (nicht drittere) und trinken "mittelmäßigen aber irgendwie konsequent würzigen [griechischen] Rotwein" (O-Ton Daniel).
Außerdem treiben wir eine Location auf, wo Happy-Hour herrscht und saufen 2 Cocktails pro Nase und Arsch, bevor wir uns zum Bus trollen.
Am Abend sind die Taxis teurer, also ab in den Bus. Lustigerweise beliebt der "greek Monkey", der die Fahrkarten verkauft, einen kleinen Zaubertrick (und uns) abzuziehen, indem er unseren Zehner flugs in einen Fünfer verwandelt.
Für die and den dunklen Künsten Interessierten: Man kassiere von einem Herrn vorne im Bus zehn Euro und stecke diesen Schein nicht zu den anderen sondern weg. Alsbald komme man dann zu der letzten Reihe, kriege von dem gut aussehenden jungen Mann ebenfalls zehn Euro und stecke sie gut sichtbar zu den anderen Scheinen. Dann gibt man brav auf knapp fünf Euro raus. Die Beschwerde (gut, den furchtbaren Krach) "widerlege" man dann leicht indem man den vorderen Herrn fragt, ob er denn mit dem einzigen Zehner bezahlt habe.
In der Nacht kommt es zu einem gigantischen Gewitter, das alle. Nur Daniels Mutter nicht. Die behauptet am nächsten Tag, nichts mitgekriegt zu haben. Die Wissenschaftler sind sich uneins, wie so etwas gehen kann.

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